Schottland 2008
Für dieses Jahr haben wir uns wieder für Schottland entschieden und unser Hauptziel sind diesmal die Äußeren Hebriden mit ihren Hauptinseln Harris und Lewis. Ich glaube, wir werden Schottland nicht noch einmal bei so traumhaften Wetter erleben wie diesem Jahr.
1. Tag
Wir flogen wie auch die letzten Male mit Ryanair nach Prestwick. Die Route ging von Prestwick nach Uig, dem Fährhafen von der Insel Skye. Wir fuhren nun dieselbe Strecke wie im letzten Jahr, doch im Gegensatz dazu, hatten wir diesmal die ganze Zeit Sonne und ca. 20°C. Wir mussten bis zum Abend in Uig auf Skye sein, da wir am nächsten Morgen mit der ersten Fähre nach Harris fahren wollten. Doch wir hielten recht häufig an und genossen die Landschaft. Da wir beide die Gegend von Loch Lomond lieben, haben wir dort besonders oft gehalten. Weiter ging es durch das Glen Coe und am Ben Nevis vorbei, der dieses Jahr nicht in Nebel
verschwand und so erkannte man noch, das auf der Spitze auch Ende Mai noch Schnee liegt. Zum Abend hin fuhren wir wieder am Eilean Donan Castle vorbei, das Licht war einfach perfekt, um das Castle wieder einmal abzulichten. Jetzt mußten wir uns doch noch beeilen, bis nach Uig zu kommen, damit wir noch ein B&B finden konnten und um vielleicht noch etwas zu essen zu bekommen. Als wir um 21.00 Uhr im Fährhafen an kamen, fanden wir auch recht schnell ein Dach über den Kopf, doch das mit den Essen klappte leider nicht mehr, da die Küche um 20.30 zu machte. Gott sei Dank hatten wir auch etwas zum Mittag gegessen und der Hunger hielt sich in Grenzen. Wir sahen uns noch an, wo morgen früh unsere Fähre losgehen sollte. Am Ende des Tages fielen wir müde ins Bett.
2.Tag
Heute hieß es früh aufstehen, denn das Schiff legte um 9.00 Uhr ab und wir mussten noch unsere Fahrkarten besorgen. Nach einem typischen schottischen Frühstück, bestehend aus gebackenen Tomaten, Speck, Spiegelei, Pilzen und Toast mit Marmelade, fuhren wir los. Auf den Weg zum Anleger stand ein Polizist und machte eine Geschwindigkeitskontrolle. Da wir noch viel Zeit hatten, fuhren wir nicht schnell, wehe dem, der auf den letzten Drücker kommt, der dürfte sich über ein nettes Knöllchen ( Strafzettel ) freuen. Am Anleger angekommen, gingen wir erst tanken, unser Lieblingsgebäck, eine Art Toffee, einkaufen und dann unsere Fahrkarten besorgen. Das Wetter heute Morgen war wieder traumhaft, Sonne und keine Wölkchen am Himmel.
Pünktlich um 9.00 kam die Fähre und das Verladen von den Fahrzeugen ging recht zügig, so das wir eine Viertelstunde später schon unterwegs waren. Wir entschieden, dass wir die Fahrt draußen auf der Wind geschützten Seite verbringen. Diese Seite war genau die richtige, wie es sich später heraus stellte. Denn kurz nachdem wir Skye verlassen hatten, sahen wir Delfine in der Nähe neben der Fähre springen. Ich hatte schon kurz vorher mein Teleobjektiv auf die Spiegelreflex geschraubt und so konnte ich Fotos machen. Jürgen wollte sich das Schauspiel auch anschauen und benutzte die Kamera als Fernglas. Doch in diesem Moment kamen die Delfine immer näher und sprangen richtig toll aus dem Wasser, doch was macht Jürgen: nichts. Anstatt einfach auf den Auslöser zu drücken, benutzt er die Kamera nur als Fernglas und bis ich sie wieder hatte, waren die Delfine verschwunden. Leider waren die Bilder die ich vorher machte, auch nicht in Ordnung, denn jedes Mal als ich auslöste, waren sie gerade im Wasser verschwunden.
Schade, aber trotzdem war dies ein toller Auftakt für unsere Reise. Nach ca. 1 ½ Stunden kamen wir in Tarbert, dem kleinen Hafen- und Hauptort der Insel Harris, an. Es dauerte nicht lange, dass wir die Fähre verlassen konnten und nun wollten wir uns die Traumstrände der Hebriden anschauen, dafür mussten wir aber erst auf die westliche Seite der Insel. Unser erster Eindruck der Insel ist, dass sie gegenüber Skye sehr karg ist, dass es kaum Bäume gibt und die Landschaft hauptsächlich aus Steinen, Torf, Heidekraut und Lochs besteht. Gerade weil die Landschaft sehr karg ist, erwartet man nicht den Blick, der uns, als wir über eine Bergkuppe fuhren, eröffnete. Am Horizont lag ein Strand vor uns, der aus fast weißem Sand bestand und die Farben des Meeres schimmerten in verschiedenen Türkistönen.
Kurz vorher sahen wir einen Schotten, der an einem Loch Torf stach. Da ich dies als interessantes Motiv ansah, hielten wir an und ich wollte ihn fotografieren. Doch er bemerkte uns, kam zu uns und begann das Gespräch so: Nice weather. Irgendwie stellte sich später heraus, fangen die Schotten über einen nichts sagenden Gesprächfetzen an zu erzählen. Wir unterhielten uns über Kindheitsgerüche: Kohle bzw. Torf, seine Arbeit als Bäckereiausfahrer in Glasgow und seine jetzige Ruhestandszeit und die positive Wirkung der Arbeit in der Natur auf seinen Bauch. Als er erfuhr, dass wir uns für die Strände interessierten empfahl er uns den Strand in der Nähe des Friedhofes zu besuchen. Doch dort konnten wir leider nicht parken und so fuhren wir auf einen Parkplatz an den Dünen, um von dort aus einen ausgedehnten Strandspaziergang zu machen. Das Wasser war glasklar und lud uns zum Schwimmen ein, doch die Wassertemperatur von ca. 12°C machte uns einen Strich durch die Rechnung und so entschieden wir uns barfuß und mit hochgekrempelter Hose durch das Wasser zu gehen. An manchen Strandabschnitten waren wir allein. Auf dem Rückweg belästigte uns noch ein Hund. Gut war nur, dass er wohl vor dem Wasser Respekt hatte... und wir nasse Hosenbeine. Am Abend fuhren wir noch zur Südspitze, denn dort steht in Rodel die St. Clement`s Church, die bedeutendste Kirche der Äußeren Hebriden. Sie wurde in der Mitte des 16. Jahrhundert von den MacLeods erbaut. Im Inneren ruhen drei MacLeods unter Grabdenkmalen, das prächtigste davon ist das des Kirchengründers Alexander MacLeod.
Von dort in Richtung Leverburgh. Im dortigen Hafen wollten wir etwas essen, aber erst in 20 Minuten sollte es was gegeben. Somit erst einmal Kaffee getrunken. Irgendwie hatten wir den Eindruck die Kellnerin ignorierte uns etwas zu Essen zu bestellen. Allmählich wurde es Abend und wir mussten uns langsam, aber sicher ein Dach über den Kopf suchen. Doch dies erwies sich nicht so einfach, wie wir es bisher gewohnt waren. Die wenigen B&B waren alle ausgebucht und wir hatten die Befürchtung, dass wir im Auto übernachten müssten. Doch irgendwann bekamen wir ein Apartment ohne Frühstück.
3.Tag
Als wir heute Morgen aufstanden war das Wetter mal wieder typisch schottisch: Es war bewölkt, doch es regnete nicht. Leider gab es heute Morgen nicht das schottische Frühstück, sondern nur Kaffee und so eine Art Toast. Heute wollen wir eine Wanderung zu dem Leuchtturm auf Scalpay unternehmen. Dieser ist der älteste Leuchtturm von Schottland, erbaut im Jahre 1788. Die kleine Insel ist über eine Brücke mit Harris verbunden. Wir hatten gestern in Tarbert, in der Touristen-Information, uns noch ein kleines Büchlein über Wanderungen auf Lewis und Harris gekauft und dort war auch diese Wanderung beschrieben. Wir fanden zwar den Parkplatz, von wo aus von die Wanderung beginnen sollte, recht zügig. Doch hatten wir Probleme den konkreten Anfang des Wanderweges zu finden. Dank ein paar Mountainbikern haben wir dann den Anfang gefunden, denn es war kein Weg, sondern nur Pfähle die die Richtung anzeigten. Dies machte die Wanderung aber auch sehr interessant. Wir mussten immer Ausschau nach dem nächsten Pfahl halten und der Weg ging über Stock und Stein. Wir mussten über Zäune klettern und die Schafe waren unsere
ständigen Begleiter. Leider schafften wir es nicht bis zum Leuchtturm, da wir nicht immer den direkten Weg fanden. Wir liefen viele Umwege und waren nicht fit genug den Weg bis zum Ende zu gehen. Sehr schön war es, das wir die ganze Zeit an der Küste entlang gingen und dort viele Vogelarten: Kormorane, Austernfischer und Möwen beobachten konnten. Auf dem Rückweg fing es dann leicht an zu regnen, das schottische Wetter hatte uns wieder. Als wir wieder am Wagen ankamen fing es richtig an zu regnen und wir waren froh, dass wir die Wanderung nicht bis zum Ende gegangen sind.
Nun sollte es weiter nach Lewis gehen. Wir waren nun gespannt was uns nun erwartete, denn laut unseren Reiseführern ist Lewis genau das Gegenteil von Harris. Harris ist sehr hügelig, Lewis ist dagegen sehr flach und besteht fast nur aus Torf und Mooren. Da es inzwischen schon fast 15.00 Uhr war und unser Magen knurrte, entschieden wir uns, in einem urigen Hotel essen zu gehen. Draußen regnete es inzwischen in Strömen, umso schöner war es im Speiseraum, denn dort brannte im offenen Kamin ein Torffeuer und im Hintergrund lief unsere Lieblings-CD Long distance von Runrig. Irgendwann sprachen wir mit dem Wirt über diese Gruppe, er vertrat die Meinung, das der ehemalige Sänger besser wieder singen und das mit der Politik wieder sein lassen sollte.
Nachdem wir gut gegessen hatten, ging es Richtung Stornoway, dem Hauptort von Lewis, ein nettes Hafenstädtchen mit ca. 6000 Einwohnern. Da es schon wieder langsam Abend wurde, mussten wir uns wieder um ein B&B kümmern. Auch diesmal war es nicht so einfach ein Zimmer zu bekommen. Zuerst haben wir in Stornoway selber gesucht, danach sind wir in die Touristikinformation gegangen. Auch dies war nicht so einfach, denn das erste Angebot war eine Jugendherberge. Doch nach ein paar Anrufen hatte die sehr freundliche Dame von der Tourist Info dann doch noch ein B&B gefunden. Dies haben wir direkt für zwei Tage, die wir noch auf den Hebriden bleiben wollten, gebucht. Somit waren wir die Sorge der täglichen Übernachtungssuche los. Der gesamte Service in der Touristinformation war sehr gut. Das B&B war zwar ein bisschen außerhalb von Stornoway ,doch wir fanden es recht zügig. Da es noch nicht sehr spät war, sind wir noch einmal nach Stornoway gefahren und haben dort im Lanntair Arts Centre zu Abend gegessen. Dort sprach uns ein Schotte an, ob wir aus Deutschland kommen würden. Dies war der Beginn eines Gespräches, was bestimmt eine 1 Stunde dauerte. Er erzählte, dass er schon in Düsseldorf, Freiburg und Rotterdam gearbeitet hat, dort Ausstellungen organisiert hat und auch bei dem Kulturzentrum in Stornoway war er beteiligt. Jürgen meinte nach dem Gespräch, das nun sein Gehirn „ausgelutscht“ sei. Wir haben noch eine zeit lang den Hafen vom Cafe aus beobachtet und sind zurück zu unserem B&B.
4. Tag
So wie jeden Tag galt der erste Blick dem Wetter, es war immer noch bewölkt, doch meinte unsere Landlady, dass das Wetter heute wieder besser werden würde. Für heutigen Tag wollten wir zum nördlichsten Punkt der Insel, Butt of Lewis. Dort wollte ich einen weiteren Leuchtturm fotografieren und vielleicht würden wir eine erneute Wanderung aus dem kleinen Büchlein unternehmen. Auf dem Weg dorthin sahen wir den ersten Steinkreis. Lewis ist berühmt für seine Steinkreise, der bekannteste ist der Callinish Standing Stones.
Für uns war auch der erste Steinkreis sehr interessant, da wir dort sehen konnten, wie hoch der Steinkreis mit Torf bedeckt war, als er entdeckt wurde. Weiter ging`s zum Leuchtturm. Dort angekommen, lockerte sich so langsam die Wolkendecke auf und die Sonne kam zum Vorschein. Wir beide beobachten eine zeit lang die Wellen und die Möwen, welche zu Hunderten auf den Felsen vor dem Leuchtturm brüteten. Wir entschieden uns noch eine kleine Wanderung zu machen, begannen aber nicht wie in dem kleinen Wanderführer beschrieben, vom Leuchtturm, sondern vom anderen Ende aus. Der Weg begann an einem Strand, in dem ein kleiner Süsswasserbach ins Meer floss. Dort konnten wir ein paar Austernfischer, Lachmöwen und Brandseeschwalben beobachten. Da das Wetter immer sonniger wurde, war ich fest entschlossen, den Steinkreis Callinish Standing Stones im Sonnenuntergang zu fotografieren. Da wir noch viel Zeit hatten, haben wir uns noch das Blackhouse-Village in Gearrannan und das Dun Carloway Broch angeschaut.
Das Blackhouse-Village, ist eine Ansammlung von Black Houses, welche jetzt teilweise als Museum oder Ferienwohnung genutzt werden. Blackhouses (gälisch: tigh dubh) werden die Häuser genannt, die nach der typischen alten Bauweise in den Highlands, Hebriden und Irland gebaut worden sind. Die Häuser bestehen aus einer Trockensteinmauer, verfüllt mit Erde und hölzernen oder Reet – Dächern. Diese Häuser wurden teilweise bis 1950 noch genutzt und wurden dann durch neue Häuser ersetzt, die durch die EU finanziert wurden.
Neugierig blickte Jürgen in eins der Fenster, geradewegs in ein Schlafzimmer. Im gleichen Augenblick trat die Mieterin aus dem Haus und fragte, ob wir uns das Haus von innen anschauen möchten. Sie betreute eine schwerbehinderte Frau und verbrachte hier mit ihr die Ferien. Im Gespräch mit ihr, ergab sich ein überlegenswerter Aspekt bei der Möblierung des Hauses an den wir bisher noch nicht gedacht hatten. Der größte Teil der Möbel stammte von einem großen schwedischen Möbelhaus. Diese Möbel stehen nicht nur in unserem Haus, nicht nur auf den Äußeren Hebriden sondern auch in vergleichsweise entlegenen Gebieten und somit ginge ein Stück individueller Wohnkultur verloren.
Unweit vom Blackhouse - Village liegt Dun Carloway Broch, ein runder turmartiger Wehrturm aus der Eisenzeit. Diese Bauweise ist nur in Schottland bekannt und wurde hauptsächlich zwischen ca. 200 v.Chr. bis 200 n.Chr. angewendet. Der Broch auf Lewis gehört zu den besseren erhaltenen Türme, welche einmal 10 – 15 m hoch waren. Im Innern konnte ich sogar einen Teil der alten Treppe hochgehen. Von dort aus ergab sich ein toller Ausblick und es wurde klar, warum die schottischen Vorfahren sich diesen Bauplatz ausgesucht hatten.
So langsam wurde es Abend und Zeit zu den Callinish Standing Stones zu fahren. Die Visitors Center sind kostenpflichtig, doch die eigentlichen Attraktionen sind in Schottland frei zugänglich. Wir waren nicht die Einzigen dort, welche die Idee hatten, den Sonnenuntergang abzuwarten. Zwei Schweizer warten schon dort, als wir ankamen und da wir noch fast zwei Stunden Zeit hatten, kamen wir irgendwann ins Gespräch. Die Zwei waren schon 1 ½ Monate mit den Rad unterwegs, zuerst in Irland, dann Schottland. Die Reise soll noch 1 ½ Monate Richtung Island weiter gehen. Auch ein Deutscher aus Nürnberg war dort und so wurde die Zeit bis zum Sonnenuntergang nicht allzu lang und wir genossen so die mystische Atmosphäre.
5. Tag
Heute brach unser letzter Tag auf den Äußeren Hebriden an und wir nahmen uns vor die Fähre um 16:00 in Richtung Skye zu nehmen. Heute wollten wir uns nochein nachgebautes Haus aus der Bronzezeit, welches direkt am Meer gelegte ist,
auf der Insel Great Bernera anschauen. Die Insel ist über eine Brücke mit Lewis
verbunden. Interessanterweise war am Ende der Straße ein Friedhof, obwohl der
nächste Ort mindesten 5 km entfernt war. Wir beide fragten uns, warum gerade
dort? Kurze Zeit bekamen wir die Antwort
darauf. Ein älterer Herr bekam unsere Frage mit und gab uns als Antwort, dass
dort diejenigen Schotten beerdigt
werden, welche nicht dort lebten, aber in der Heimat begraben werden wollen.
Als wir uns die Kreuze näher anschauten, lasen wir, dass manche Tote sogar aus
Australien stammten. So kam Jürgen mit dem älteren Herrn ins Gespräch und ich
unterhielt mich mit den Enkelsohn und sammelte mit ihm zusammen Muscheln. Der
Kleine hieß Allister und war genauso alt wie unser Sohn.
Das Haus aus der Bronzezeit konnte besichtigt werden. Im Innern brannte ein Torffeuer und eine Frau erklärte, wie die Menschen damals dort gelebt hatten. Ich konnte nicht lange im Raum bleiben, da das Feuer mir in den Augen brannte. Jürgen blieb noch etwas dort und ich genoss den Strand, das Meer und die Sonne.
Jürgen hörte sich die Erläuterungen der Frau mit einem anderen Paar an. Im Gegensatz zu manch anderen archäologischen Orten steht dieses Haus nicht unter schottischer, sondern unter der Verwaltung der Äußeren Hebriden. Süffisanterweise meinte der mit zu hörende Mann wäre es hier sonst nicht möglich ein offenes Feuer brennen zu lassen.
Für Jürgen waren die praktischen Erfahrungen der vortragenden Frau, welche in diesem Haus zumindest den Sommer lebt, sehr interessant. Diese praktischen Erkenntnisse widersprachen teilweise den Aussagen der Archäologen. Der große zweite hintere Raum diente ihrer Meinung nach nicht als Arbeitsstätte für die Frauen, da er auf Dauer viel zu dunkel zum Arbeiten gewesen wäre, sondern als Lagerraum für alle im Haus lebenden Menschen.
Auch die Anordnung von Schlaf- und Arbeitsbereich nach bisherigen Erkenntnissen wäre unpraktisch gewesen. Erinnert Jürgen ein wenig an die Expo in Hannover , bei der eine Lederjacke von Beuys ausgestellt gewesen war und die zukünftigen Erklärungen sich entweder auf Alltagsgegenstand oder Kultobjekt etc. bezogen.
So langsam müssten wir uns auf den Weg zu Fähre machen, unterwegs sahen wir uns noch ein 2 weitere Steinkreise an, insgesamt gibt es auf Lewis laut Wikipedia 12 Steinkreise oder Monolithen.
Gegen 15:00 waren wir am Fähranleger in Tabbert, da wir noch genug Zeit hatten, kauften wir noch wieder unser Lieblingsgebäck ein und setzen uns in die Sonne. Pünktliche um 16:00 Uhr kam die Fähre und nun ging es wieder nach Skye, wir wollten den nächsten halben Tag noch auf Skye verbringen, bevor es wieder in Richtung Glasgow gehen sollte , denn unser Flieger sollte auf den drauf folgenden Morgen um 7:00 in Richtung Heimat gehen. Wir setzten uns nach draußen aufs Oberdeck, das Wetter war dafür perfekt, die Sonne schien, es war windstill und man hatte im T-Shirt sitzen können. Leider haben wir auf dem Rückweg keine Delfine gesehen, obwohl wir die ganze Zeit aufs Meer geschaut haben.
Auf Skye angekommen, fuhren wir in den südlichen Teil der
Insel, den wir noch nicht kannten, dort wolltenwir uns ein B&B für den heutigen Abend suchen. In Dunvegan fanden wir rechtschnell ein Dach über den Kopf. In der Nähe des Ortes liegt das Dunvegan
Castle, das seit ca. 800 Jahre der Wohnsitz der McLeods. Nachdem wir lecker gegessen haben, sahen wir uns von
außen noch das Schloss an und danach wollten wir noch den Leuchtturm Point of
Neist im Sonnenuntergang fotografieren. Der Weg dorthin war schon etwas
abenteuerlich, die Hauptstrecke war eine Singelroad und auch der Weg zum
Leuchtturm war nicht einfach. Von Parkplatz aus man der Turm nicht, denn er verschwand
einem großen Felswand. Also erstmal den Berg abwärts, dann wieder hoch. Wir
wollten nicht im Dunkel zurückfahren, aus diesen Grund sahen wir uns den Point
Neist nur aus Entfernung an und fuhren dann zurück. Unterwegs machte ich noch
ein paar Fotos von dem Sonnenuntergang.
6. Tag.
Auch heute ist das Wettereinfach nur traumhaft. Der letzte Tag. Leider. Wir wollten noch den Südteil von
Skye anschauen und wenn wir noch genug Zeit haben, wollen wir eine kleine
Wanderung im Glen Gerry machen. Doch müssen wir auch heute noch bis kurz vor
Glasgow kommen. Mal gespannt, was wir heute noch schaffen werden. Skye ist für mich einer der
schönsten Inseln, die ich kenne. Die Insel ist sehr grün, es gibt Wälder, Lochs
und traumhafte Landschaften. Die Cullins, die höchste Bergkette Skye, schimmern
in den Farbtönen grau bis schwarz und sind von fast jeden Punkt der Insel zu
sehen. Interessanterweise konnten wir erkennen, dass es längere Zeit auf der Insel
nicht geregnet hatte. Ein Fluss der letztes Jahr reißend war, war in diesem Jahr nur noch ein
Rinnsal.
Als wir von der Insel fuhren,
zog die ersten Wolken auf, sollte sich das Wetter jetzt doch wieder schottisch
werden? Nein, es war nur falscher Alarm. Nur eine Nebelwand, wofür die Insel bekannt ist, denn schon die
Wikinger nannten Skye “Insel des Nebel“. In Kyle of Lochalsh schien schon wieder die Sonne.
Am Loch Gerry sah ich zum ersten Mal, dass ein Schotte in voller Ausstaffierung in der Natur Dudelsack spielte. Meine kleine Digicam hat zum Glück eine Videofunktion und nahm sein Dudelsackspiel auf.
Im Loch Gerry unternahmen wir erneut eine kleine Wanderung, es war inzwischen so warm geworden, das wir im T-Shirt gehen konnten. Unterwegs machten wir noch kleines Picknick. Inzwischen hatten wir uns überlegt, das wir für
diese Nacht kein B& B suchen, sondern
im Auto übernachten würden, da unser Rückflug schon um 7:00 Uhr losgehen soll, das
heißt für uns das wir um 5:00 am Flughafen sein müssen. Bei diesem traumhaften
Wetter wollten wir gerne draußen essen, doch es war gar nicht so einfach. Im
ersten Restaurant setzten wir uns, wie wir es von Zuhause gewohnt sind, direkt
an einem Tisch draußen, das war wohl falsch. Als wir Essen bestellen wollten,
bekamen wir die Antwort, dass wir nur etwas trinken können, aber nichts zu
Essen bekommen. Naja, wir hatten halt den Fehler gemacht, nicht wie üblich,
vorher den Kellner zu bitten, ob noch ein Tisch für uns frei wäre.
Mit einer ziemlichen Wut im Bauch tranken wir unsere Getränke aus und fuhren weiter. In Conell fanden wir dann noch ein Restaurant, mit direktem Blick auf ein paar Segelschiffe auf einem Loch. Auch das Essen war sehr gut. Da es noch drei Stunden bis zum Sonnenuntergang waren, fuhren wir an Invernary vorbei, weiter bis nach Loch Lomond. Dort suchten wir uns ein Plätzchen zum Schlafen. Leider waren wir dort nicht alleine. Einige Jugendliche möglicherweise aus Glasgow kamen an den See, um dort zu Trinken. Die kleinen Mücken fielen über uns her, da wir die Fenster einen Spalt breit offen gelassen haben.
7.Tag
Heute müssen wir wieder Abschied von Schottland nehmen. Wir fuhren im Sonnenaufgang am Loch Lomond vorbei, einfach wunderschön anzusehen. In Glasgow war noch nicht viel los und so kamen wir noch rechtzeitig zum Flughafen. Um 7:00 ging unsere Maschine dann in Richtung Heimat. Doch es war bestimmt nicht das letzte Mal, das wir diese traumhafte Land bereisen.
Weitere Bild gibt es unter den Fotoalbum Schottlandbilder 2008 zu sehen.
Literaturhinwiese:
Kleiner Wanderführer
Apa-Guide: Schottland
DuMont: Schottland
Fotos:
Kamera: Canon 400D
Objektiv: Canon 28-135 USM IS, Canon 70-300 USM IS
Digicam: Nikon P3
Begleitmusik:
Runrig: Searchlight
Long distance
The Big Wheel
B2B: From Barra to Butt of Lewis: Sampler mit diversen Musikern der Äusseren Hebriden
U2: The Best of 1980-1990